Venezia DOC

Die Appellation Venezia DOC entstand mit der Veröffentlichung der Produktionsverordnung (Disciplinare) im Januar 2011. Sie erstreckt sich vom östlichen Teil der Po Ebene und umfasst die Provinzen Venedig und Treviso. Die Dolomiten im Norden und die Adria sowie die Lagunengebiete im Süden, die flache Lage und die daraus resultierenden Windbedingungen garantieren das ganze Jahr über ein gemäßigtes, feuchtes Klima.

Nach der Frostkatastrophe von 1985 gab das Gebiet der DOC Venezia den Weinbergen eine neue Anordnung, die auf Pflanzdichte und Klonauswahl basierte und auf eine verfeinerte Qualität der Weine abzielte. Die Appellation umfasst internationale Weiß-, Rot- und Roséweine sowie Weine aus einheimischen, jungen oder alten Reben.

Der Weinbau im DOC-Gebiet Venezia existiert seit der Römerzeit, doch die aufeinanderfolgenden Invasionen der Barbaren zerstörten einen großen Teil der Landschaft.

Im Mittelalter errichteten die Bischöfe von Concordia Sagittaria die Abtei Summaga und vertrauten sie den Benediktinermönchen an. Diese trugen zur Ausweitung der mit Weinreben bewirtschafteten Flächen bei und wurden zum Wahrzeichen der weinbaulichen und önologischen Tätigkeit.

In der darauffolgenden Zeit, während der Herrschaft der Republik Venedig, entstand ein „aristokratischer“ Weinbau, der es den Bauern ermöglichte, sich neue Informationen und neue Weinbautechniken anzueignen. Dank der Arbeit der Adligen hatten die Weine Venedigs eine Qualität, die die „Foresti“ (ausländischen) Weine kaum erreichten.

Alle Böden der DOC Venezia stammen aus der Ablagerung alluvialen Materials, die, durch das Abschmelzen der Alpengletscher und durch die Einwirkung der Flüsse Piave und Livenza, die das Weinanbaugebiet durchqueren, entsteht. Im Norden sind sie durch kiesige Sedimente gekennzeichnet; im zentralen Bereich, wo die Textur aufgrund des Vorhandenseins von Schluff und Ton feiner wird, findet man Wasserquellen. Im Süden wird der Boden schließlich von immer mehr Sandablagerungen geprägt.

In Venedig, nur wenige Schritte vom Bahnhof Santa Lucia entfernt, befindet sich der Weinberg der Carmelitani Scalzi (Unbeschuhten Karmeliter Brüder). Der gemeinsam mit dem Consorzio Vini Venezia bewirtschaftete „Brolo“ (Garten) innerhalb der stillen Mauern des Klosters umfasst etwa zwanzig vom Aussterben bedrohte Reben. Ein echtes Geheimnis mitten im Herzen der Stadt, ein Ort, an dem seit Jahrhunderten historische Sorten im venezianischen Raum leben.

Disciplinare Doc Venezia 18.02.2021